Ein megagünstiges Sonderangebot brachte mich dazu ein Sommerwochenende in Warschau zu verbringen. Gebucht hatte ich im Novotel Warszawa Centrum ein Superiorzimmer. Frühstück war kostenlos mit dabei. Das ganze für umgerechnet 69 € für zwei Nächte.
Bei Ankunft erhielt ich gleich kostenlos ein Upgrade in einen Executive Room im 30. Stock des Hotels mit direktem Blick auf den Kulturpalast. Das ist so, also würde man euch in Paris direkt gegenüber des Eiffelturms ein Hotelzimmer geben. Besser geht also gar nicht.
Das Hotel selbst liegt ca. 300-400 Meter (ich habs nicht gezählt) vom Hauptbahnhof Warszawa Centralna entfernt. Vom Bahnhof kommend einmal durch die kleine Parkanlage, dann die Unterführung am Kreisverkehr nutzen und schon steht man vor dem Hotel, das von außen sicher keinen Architekturpreis gewinnen würde.
Der Lobbybereich wirkt da schon bedeutend ansprechender. Neben der Rezeption befinden sich im Erdgeschoss auch die Konferenzräume, ein Aufenthaltsbereich, einer der beiden Frühstücksräume sowie die Hotelbar.
Um zu den Zimmern zu gelangen nutzt man am besten einen der Fahrstühle. Dabei gibt es zwei Fahrstuhlbereiche mit je drei Fahrstühlen. Der eine ist für die Etagen 1 – 16, der andere für die Etagen 17 – 31. Im 31. Stockwerk ist der Wellnessbereich, den ich mir aus Zeitgründen aber nicht anschaute.
Mein Zimmer war nicht so groß wie erwartet, aber vollkommen ausreichend. Da war ich dann vom Superior Room des Mercure Warszawa Grand doch etwas verwöhnt. Ausgestattet war das Zimmer mit einem Badezimmer mit Dusche.
Eine Auswahl an Duschgel, Shampoo usw. war vorhanden, alles Fair Trade übrigens und in Deutschland hergestellt. Keine Ahnung ob es das neuerdings in allen Novotel Hotels gibt, fände ich aber durchaus gut.
Die Minibar war gut bestückt, für Warschauer Verhältnisse aber etwas zu teuer. Aber es gab kostenlos zwei Flaschen Wasser und eine Nespresso Kaffeemaschine mit einer Auswahl Kaffeekapseln.
Im geräumigen Kleiderschrank konnte ich meinen Koffer gut verstecken.
Das Bett war wirklich top. Hier habe ich geschlafen wie im siebten Himmel. Im Kleiderschrank waren übrigens weitere Kissen vorhanden, falls die beiden auf dem Bett mir nicht gereicht hätten. Haben sie aber vollkommen. Hinlegen, Augen zu, einschlafen und am anderen Morgen gut erholt aufwachen – das klappt hier völlig problemlos.
Mein Lieblingskritikpunkt Steckdosen war auch hier zu meiner vollsten Zufriedenheit gelöst. Am Schreibtisch waren oben zwei und drunter eine Steckdose. Neben dem Bett gab es ebenso freie Steckdosen. Die Zimmerkarte, man bekommt gleich zwei Stück beim Checkin, wird nur für das Licht im Zimmer benötigt, die Steckdosen funktionieren immer.
Als Gold-Kunde von Accor habe ich einige zusätzliche Annehmlichkeiten erhalten:
Early Checkin
Late Checkout (bis 15 Uhr)
Upgrade von Superior Room auf Executive Room
Getränkegutschein
Begrüßungsgeschenk, bestehend aus Grußkarte, Flasche Wasser und einigen Pralinen
Premium Wifi kostenlos
Diesbezüglich kann ich mich also absolut nicht beklagen. Da wurde das gesamte Spektrum des Möglichen ausgereizt.
Was mich etwas enttäuschte war das Frühstück. Es gibt zwei Frühstücksrestaurants, eines im Kellergeschoss und eines im Erdgeschoss. Am ersten Morgen war ich im Kellergeschoss. Dort war ich doch etwas enttäuscht. Das Büfett war quer durch den Raum verteilt, nicht alles zentriert an einem Ort. Die Marmelade und der Honig gab es nur in abgepackter Form, etwas das absolut nicht zu einem 4 Sterne-Hotel passt.
Am zweiten Morgen wurde ich auf das andere Frühstücksrestaurant verwiesen. Keine Ahnung wieso mal so oder so, hab ich nicht rausgefunden. Dort war alles näher beisammen und Honig und Marmelade gab es hier auch richtig aus Gläsern und auch in wesentlich besserer Qualität als bei der abgepackten Variante. Dennoch war das Frühstücksangebot weit von dem entfernt was ich aus deutschen Novotel Hotels gewöhnt bin.
Doch auch hier gilt: jammern auf hohem Niveau! Man sollte dabei auch den Preis von 34,50 € je Nacht bedenken! Wer aber ein richtiger Frühstücksfan ist, sollte ca. 500 Meter weiter lieber im preislich ähnlich angesiedelten Mercure Warszawa Centrum nächtigen. Nur den schönen Ausblick auf den Kulturpalast hat man dann nicht. Irgendwas ist halt immer. 😉
Protipp: Wer den Blick auf den Kulturpalast unbedingt genießen möchte, und ja das lohnt sich auf jeden Fall, der sollte sich ein Zimmer mit ungerader Zimmernummer geben lassen. 😉
Ich habe auch gerade einige Tage in diesem Hotel verbracht und war nur teilweise zufrieden: gebucht hatte ich einen Executive Room, der mir in ein Junior Appartement im 30. Stock upgegraded wurde. Nun, an und für sich eine nette Sache, aber da diese Apt. (ungerade Zimmernummer, ich glaube, die haben alle die Endnummer -07) mit Blick auf den Kulturpalast direkt hinter einem der Aufzüge liegen und man selbige sehr deutlich im Zimmer hört, habe ich um ein „Downgrade“ auf den gebuchten Executive Room gebeten. Dieses für einen Exec. Room doch rel. kleine Zimmer, das ebenfalls im 30. Stock lag, ging dann hinten raus (gerade Zimmernummer): zwar ist von dort der Ausblick net so schön (man sieht z.B. das Nationalstadion und auch das Mercure Warszawa Grand ;)), aber man hört die Aufzüge nicht und auch kaum den Straßenlärm (ja, auch dieser ist vorne raus bis in den 30. Stock deutlich wahrnehmbar, v.a. wenn Straßenbahnen über die dortige Kreuzung rattern)! Für TV-Fans sei erwähnt, dass RTL der einzige deutschsprachige Sender ist, der im Hotel empfangen werden kann!
Zimmertechnisch kann ich daher lärmempfindlichen Personen nur anraten, kein Zimmer zur ul. Marszalkowska, also mit Blick auf den Kulturpalast, zu buchen!
Das Personal am Front Desk war freundlich und bemüht, leider war sehr viel los, sodass Wartezeiten unumgänglich waren. Das Personal an der Bar könnte tlw. etwas freundlicher sein, die Preise für Speisen und Getränke fand ich etwas zu hoch, die waren durchaus auf dem Niveau vom Sofitel in Warschau, und das ist dann in praktisch allen Punkten doch ein anderes Kaliber.
Mein Fazit: das Novotel Warszawa Grand ist kein schlechtes Hotel, kann aber z.B. dem preislich ähnlich gelagerten Mercure Warszawa Grand, das nur wenige huntert Meter entfernt liegt, nicht ganz das Wasser reichen.