Bereits seit der IFA 2014 hatte ich das Sony Xperia Z3 compact im Blick und als sich mir jetzt dank O2 die Möglichkeit bot das Smartphone über einen Zeitraum von rund drei Wochen zu testen, habe ich mich ganz besonders drüber gefreut und in den letzten Wochen das Z3C etwas genauer unter die Lupe genommen.
Das Sony Z3C ist der kleine Bruder des Sony Z3 und mit 4,6″ nicht wirklich klein, für mich aber von der Größe her ideal. Im Gegensatz zu anderen Herstellern steckt Sony in seine compact-Modelle die gleiche Hardware rein wie in die größeren Modelle. Damit unterscheiden sich das Z3 und das Z3C nur in der Displaygröße, sind aber ansonsten gleich ausgestattet.
Mit 4,6″ Displaygröße ist das Z3C nur unwesentlich kleiner als mein Nexus 4 mit 4,7″ Displaydiagonale. Im Bezug auf die Hardware steckt aber bedeutend mehr drin als in meinem Nexus 4.
Ich werde jetzt hier nicht sämtlich Benchmarks nochmal zitieren und alle möglichen sinnvollen und sinnlosen Vergleiche machen, das haben andere schon ausführlich gemacht. Ich werde mich auf meine persönlichen Erfahrungen mit dem Gerät konzentrieren und da spielten Benchmarks keine Rolle.
Das Handling des Sony Z3C
Das Gerät selbst liegt gut in der Hand, doch konnte ich bereits kurz nachdem ich das Gerät erhielt einen wesentlichen Nachteil feststellen: die glatte Rückseite. Die ist sowas von glatt, daß das Gerät auf allen möglichen Oberflächen gerne mal hin und herrutscht. Wer z.B. einen Schreibtisch mit Glasplatte hat, darf sich schon mal freuen wenn das Gerät lossaust, wenn es vibriert. 😉 Meine Empfehlung daher: gleich eine nicht rutschende Folie für die Rückseite kaufen und anbringen. Ich würde aus eigener Erfahrung die Folien von dbrand empfehlen. Die habe ich auch auf meinem Nexus 4 und dem MotoG drauf. Da rutscht dann nichts mehr und zugleich wird die Rückseite vor Kratzern geschützt. Das erhöht die Chance auf einen besseren Preis beim Weiterverkauf später mal.
An der Seite befinden sich die Zugänge für die micro-SD-Card sowie die Nano-Simkarte. Achtung, die ansonsten übliche Micro-Simkarte passt da nicht rein! Mir hat O2 die Simkarte meines Vertrags freundlicherweise kostenlos in eine Nano-Simkarte umgetauscht, so brauchte ich nichts zurechtschneiden.
Die Ausstattung des Sony Z3C
Die komplette Ausstattung des Sony Xperia Z3 Compact hier aufzuzählen erspare ich mir, das kann man bei Sony direkt nachlesen. Erwähnen möchte ich aber den recht lang laufenden Akku mit 2600 mAh, der sich deutlich positiv von dem 2100 mAh-Akku des Nexus 4 abhebt, was ich hier mal als Vergleichsgerät ranziehe. Auch schön: das Z3 Compact unterstützt die deutschen LTE-Netze und so konnte ich dann auch mal LTE-Geschwindigkeit testen und war davon begeistert, zumindest da wo LTE verfügbar war.
Das Display ist gestochen scharf, auch das Anschauen von Fotos und Videos macht darauf Freude.
Softwaremäßig bringt das Z3C eine sonyeigene Benutzeroberfläche mit, bei der man aber die Androidherkunft durchaus noch erkennt. Nach ein wenig Einarbeitung kam ich schnell damit klar. Hier erkennt man aber auch gleich worauf Sony Wert legt: Mediennutzung. Gleich auf dem Startbildschirm waren direkte Links zu kleinen Videos und Musikstücken integriert. Die Nutzung von Videos, Musik und Fotos ist ein ganz wichtiges Thema des Geräts. Telefonieren rückt eher in den Hintergrund. 😉
Einige Apps bringt das Z3C gleich von Beginn an mi. Darunter ist auch ein Movie Creator, der am letzten Tag des Tests sich eigenständig meldete, daß er aus Fotos der vergangenen zwei Tage ein kleines Video gebastelt habe. Ich hab es mal zu Youtube hochgeladen. Warum er in der Mitte mal kurzzeitig was schwarzes einblendet weiß ich nicht, aber das Prinzip an sich finde ich toll und das Video soll an dieser Stelle dieses Prinzip selbst nur einmal veranschaulichen und keinen Preis bei den Filmfestspielen gewinnen. 😉
Aber auch sonst fand ich die Videoleistung des Z3C recht gut. Dazu wieder ein paar Videos als Beispiel, die mit dem Sony Z3 Compact entstanden. Es gibt diverse Modi, mit denen man die Videos gestalten kann und auch eine direkte Schnittmöglichkeit gibt es. So habe ich das hier eingebundene Straßenbahnvideo extra für Instagram nochmal gekürzt um es dort hochladen zu können.
Worauf man aber achten sollte ist die Haltung seiner Hände, sonst kommt auch ganz schnell mal ein Finger mit ins Bild, da sich die Kameralinse sehr eng am Gehäuserand befindet. Ist aber wohl auch nur eine reine Gewöhnungssache.
Ich hatte noch ein Video während eines Konzertes aufgenommen, doch da konnte die Qualität mich nicht überzeugen. Allerdings muß ich zugeben, daß es dort arg dunkel war, ich nur buntes Gegenlicht hatte und die Tontechnik an dem Abend nicht ganz optimal war. Es lag also nicht ausschließlich am Z3C.
Zur Kamera ist ansonsten noch zu sagen, daß sie 20 Megapixel liefert. Ein kleiner Blaustich war am Anfang zu sehen, fiel mir später aber nicht mehr so stark auf. Durch die verschiedenen Kameramodi lassen sich viele Dinge optimieren: ISO, Weißabgleich – alles lässt sich auch manuell anpassen. Funktionen, die mir vielfach bei meinem Nexus 4 fehlen, weshalb ich mir auch u.a. die Sony DSC-QX10 noch zugelegt hatte.
Was noch positiv hervorzuheben ist: der Akku. 1,5 – 2 Tage hielt der bei mir definitiv durch, da kann ich beim Nexus 4 nur von träumen. Dessen Akku ist schneller leer als man gucken kann. Von daher ein ganzes großes Lob an dieser Stelle von mir an Sony. Mit dem Akku ist ihnen wirklich ein ganz großer Wurf gelungen.
Alles in allem also bin ich also schwer begeistert von dem Sony Xperia Z3 Compact und ich wüsste derzeit nicht, was dagegen spricht, daß das mein nächstes Smartphone wird. Preislich ist es allerdings noch recht teuer. Der Straßenpreis bewegt sich zwischen 400 und 450 € ohne Vertrag. Selbst mit Mobilfunkvertrag sind echte Schnäppchen Mangelware.
Wer auf der Suche nach einem handlichen Smartphone ist, das technisch in der Oberklasse mitspielt, der sollte das Sony Xperia Z3 compact unbedingt mit in die engere Auswahl aufnehmen und wird davon nicht enttäuscht werden.